Das Studium der Katholischen Theologie in Osnabrück verbindet die Vermittlung und Reflexion grundlegender Aspekte christlichen Glaubens mit der Ermöglichung einer individuellen Schwerpunktsetzung. Das Studium zielt auf den Erwerb wesentlicher Fähigkeiten und Kompetenzen für eine spätere Berufspraxis im Lehramt verschiedener Schulformen, in kirchlichen Praxisfeldern oder im Kulturbereich.
Schwerpunkt: Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern
Der Schwerpunkt der Katholischen Theologie in Osnabrück liegt auf der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern im Rahmen von Bachelor- und Masterstudiengängen. Jeweils in Verbindung mit einem zweiten Fach kann Katholische Theologie studiert werden für das
- Lehramt an Grund- und Hauptschulen
- Lehramt an Realschulen
- Lehramt an berufsbildenden Schulen
- Lehramt an Gymnasien
Ebenfalls in Verbindung mit einem zweiten Fach kann ein Bachelor of Arts mit einem berufsbefähigenden fachwissenschaftlichen Abschluss erworben werden.
Weiterführende Informationen zum Studium der Katholischen Theologie in Osnabrück finden Sie hier.
Interdiziplinärer Studiengang "MA Theologie und Kultur"
Darüber hinaus ist das Institut für Katholische Theologie federführend am konfessionsunabhängigen und interdisziplinären Master-Studiengang „Theologie und Kultur“ beteiligt. Der Studiengang führt Theologie und Kulturwissenschaften in einem gemeinsamen Studienprogramm zusammen. Er richtet sich an Absolventinnen und Absolventen der Theologie (evangelisch oder katholisch) sowie theologienaher Studiengänge wie zum Beispiel der Religionswissenschaften oder Judaistik oder der Geschichte und Soziologie mit entsprechendem Schwerpunkt. Fragen der aktuellen kulturwissenschaftlichen Theoriebildung werden ebenso berücksichtigt wie Formen der Sinnproduktion etwa in der Kunst oder der Ethik. Ein Schwerpunkt in Osnabrück liegt auf der Erkundung des Wechselverhältnisses von Kultur und Religion(en). Mit der „Wiederkehr der Religion“ in der Postmoderne stellen sich neue wissenschaftliche Aufgaben, die für das Verständnis der Gegenwartskultur und die Gestaltung eines friedlichen Zusammenlebens dringender denn je erscheinen. Die Perspektiven interkultureller Theologie und weltkirchlicher Zusammenhänge sind dabei entscheidend. Durch die Lehrenden des Instituts für Katholische Theologie selbst und deren Vernetzungen uniintern - z.B. zum Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (IKFN), zur Forschungsstelle Geschlechterforschung und zum Costa-Rica-Zentrum -, aber auch uniextern zum Bistum Osnabrück und verschiedenen weltkirchlichen und missionswissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland und Kooperationen mit Kollegen und Kolleginnen an verschiedenen lateinamerikanischen Universitäten werden diese Perspektiven entfaltet.Nähere Informationen zum MA Theologie und Kultur.
Ab Oktober 2018 läuft für die Dauer von drei Jahren in Osnabrück das Graduiertenkolleg zum Thema „Religiöse Differenzen gestalten. Pluralismusbildung in Christentum und Islam“. Es wird betreut von Professorinnen und Professoren der evangelischen, der islamischen und der katholischen Theologie der Universität Osnabrück. Das Graduiertenkolleg umfasst 5 Stellen zur Promotion und 1 Post-Doc-Stelle mit dem Ziel der Habilitation. Sprecher sind Prof. Dr. Margit Eckholt (katholische Theologie) und Prof. Dr. Gregor Etzelmüller (evangelische Theologie).
Promotion
Im Anschluss an einen erfolgreichen Master-Abschluss ist der Erwerb eines Dr. phil. am Institut für Katholische Theologie möglich.Im Rahmen eines Kooperationsvertrages mit der Katholisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster ist es ebenfalls möglich, einen Dr. theol. zu erwerben. Hierfür gelten die Vorschriften der Promotionsordnung der Katholisch-Theologischen Fakultät Münster. Die Promotion wird in diesem Fall in gemeinsamer Betreuung durchgeführt (je eine Betreuerin bzw. ein Betreuer von beiden Kooperationspartnern).
Kooperationen
Das Institut für Katholische Theologie unterhält Kooperationen zu verschiedenen Partneruniversitäten in Lateinamerika, an denen ein Auslandssemester oder ein Forschungsaufenthalt im Rahmen von Promotion bzw. Habilitation absolviert werden können. Diese sind z.B.:
Eine enge Verbindung besteht zudem zum Costa Rica Zentrum der Universität Osnabrück, das über Kooperationen zu verschiedenen costa-ricanischen Partneruniversitäten verfügt. Im Rahmen dieser Kooperationen besteht die Möglichkeit, für das Lehramtsstudium verpflichtende Schulpraktika an einer Schule in Costa Rica zu absolvieren.
Forschungsschwerpunkte
Schwerpunkte auf dem Feld der Pastoraltheologie und Religionspädagogik
- Religiöse Erziehung und Bildung im Elementar- und Primarbereich
- Theorie des Religionsunterrichts
- Religiöse Bildung und Sozialisation Erwachsener
- Praktisch-Theologische Frauenforschung
- Alternsforschung und Altenpastoral
- Pastoraltheologie der Gemeinde
Schwerpunkte auf dem Feld der Dogmatik (mit Fundamentaltheologie):
- dogmatische Prinzipienlehre (hermeneutische Theologie; Glaube und Vernunft; Schrift und Tradition; Glaube, Kultur und Theologie; Grundfragen interkultureller Dogmatik)
- Christologie der frühen Neuzeit (philosophische Christologie: Nicolas Malebranche) sowie aktuelle christologische Ansätze
- Ekklesiologie des 2. Vatikanischen Konzils und der nachkonziliaren Theologie
- Gnadenlehre (frühe Neuzeit; Henri de Lubac und Karl Rahner; befreiungstheologische Ansätze)
- Schöpfungstheologie und Schöpfungsspiritualität (Hildegard von Bingen; Sallie McFague)
- Eucharistietheologie (Eucharistie als Opfer; Eucharistie und Gastfreundschaft)
- Theologie und Spiritualität, Grundfragen geistlicher Theologie (Gottesfreundschaft)
- feministisch-theologische und gender-theoretische Ansätze
- systematische Theologie in interkulturellen, interreligiösen und ökumenischen Bezügen
Schwerpunkte auf dem Feld der Kirchengeschichte
- Kirchengeschichte des Spätmittelalters
- Kirchengeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts
- Caritasgeschichte
- Ordensgeschichte
- Papstgeschichte
- Geschichte des christlich-jüdischen Verhältnisses
Schwerpunkte auf dem Feld der Moraltheologie
- Die Autonomiekonzeption der Neuzeit und die Moraltheologie
- Medienethik
- Digitalisierung als Thema der Theologischen Ethik
- Bioethische Fragestellungen
- Das Verhältnis von Ethik und Metaphysik
Schwerpunkte auf dem Feld der Christlichen Sozialwissenschaften
- Sozialethik (Grundlagen- und Anwendungsfragen)
- Umweltethik (Grundlagen- und Anwendungsfragen)
- Nachhaltigkeit
- Klimawandel und Gerechtigkeit
- Menschenwürde und Menschenrechte
- Intergenerationelle Gerechtigkeit
- Theodor Steinbüchel
Schwerpunkte auf dem Feld derExegese des Alten Testaments
- Genesis – Exodus – Amos– 1/2 Chronik – Esra/Nehemia – Daniel
- Literaturgeschichte der persischen und hellenistischen Zeit
- Entstehung des Bibelkanons
- Architektur und Hermeneutik der zwei-einen Bibel
- Kanonisch-intertextuelle Bibellektüre
- Bibel- und Kulturwissenschaften
- Themen biblischer Theologie (z.B. Wunder, Klage, Schöpfung, Gewaltfreiheit)
- Bibelübersetzungen
- Bibelgebrauch (z.B. in Liturgie und Ethik) und Bibelarbeit
Schwerpunkte auf dem Feld der Exegese des Neuen Testaments
- Methodologie neutestamentlicher Exegese und Hermeneutik des Neuen Testaments
- Textsemiotik / Lesetheorien
- Markusevangelium / Johannesevangelium
- Koptische Texte aus Nag Hammadi / Apokryphen
- Gender Studies und das Neue Testament
- Novum Testamentum Patristicum