Meldung vom 05.12.2019
Jesu Christi Gegenwart in Brot und Wein
Fachtagung zu ökumenischen Perspektiven auf Kontroversen der Reformationszeit
Am Abend vor seinem Tod hielt Jesus mit dem engsten Kreis seiner Anhänger ein Mahl. Bis heute kommen Christen zusammen, um miteinander Brot und Wein zu teilen. Wie die Gegenwart Jesu Christi bei diesem Mahl präzise zu bestimmen ist, stellt eine Herausforderung dar. Theologen unterschiedlicher Konfession stellten sich ihr im Rahmen einer Fachtagung unter der Leitung von Prof. Dr. Benjamin Dahlke, Lehrstuhlinhaber für Dogmatik und Dogmengeschichte am 4. Dezember 2019 an der Theologischen Fakultät.
Die Referenten der Fachtagung, Dr. Bernhard Knorn SJ, Prof. Dr. Georg Plasger, Dr. Johannes Voigtländer und Prof. em. Dr. Dr. h.c. Gunther Wenz, und ihr Gastgeber Prof. Dr. Benjamin Dahlke (3ter v.l.) in der Theologischen Fakultät Paderborn (v.l.n.r.). | Foto: ThF-PB
Prof. em. Dr. Dr. h.c. Gunter Wenz, ehem. Lehrstuhlinhaber für Systematische Theologie der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilian-Universität München, Prof. Dr. Georg Plasger, Lehrstuhlinhaber für Systematische und ökumenische Theologie an der Universität Siegen, Dr. Johannes Voigtländer, Beauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD für das Karl-Barth-Jahr, und Dr. Bernhard Knorn SJ, Dozent an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen waren gekommen, um ökumenische Perspektiven auf Kontroversen der Reformationszeit zu eröffnen. In konstruktiver und respektvoller Atmosphäre wurden durchaus selbstkritisch die Anliegen herausgearbeitet, die Lutheraner, Reformierte und Katholiken im 16. Jahrhundert leiteten. Wie sich zeigte, vertraten alle die wahre und wirkliche Gegenwart Jesu Christi, bestimmten diese jedoch auf unterschiedliche Weise. „Aus heutiger Sicht sind diese Unterschiede kein Grund mehr, einander zu befeinden“, resümiert Prof. Dr. Benjamin Dahlke: „Vielmehr zeigt sich, dass in den jeweiligen Eucharistie- und Abendmahlslehren wichtige Aspekte zur Geltung gebracht werden: Gottes heilsame Zuwendung zum konkreten Menschen in Jesus Christus, die liturgisch ermöglichte Gestaltwerdung des Leibes Christi und die bleibende Gegenwart Gottes in der Welt.“